Zusammenfassung

Sławomir Jóźwiak (Univ. Thorn/Torun) – Janusz Trupinda (Marienburg/Malbork)

Sacrum et profanum. Über die Topographie der Burgen des Deutschen Ordens in Preußen

Die Angaben aus den mittelalterlichen schriftlichen Quellen ein relativ eindeutiges Bild der Topografie der Ordenskomturburgen in Preußen widerspiegeln. Sie hatten eine klare Unterscheidung in zwei Sphären: sacrum und profanum. Der wichtigste Teil davon, der einen monastischen Charakter hatte, war das „Haupthaus“. Seine besondere Bedeutung ging auf die religiöse Bestimmung zurück – es war der Sitz des Ordenskonvents. Die Vorburgen galten nicht nur als eine Wirtschaftsbasis. Sie dienten auch zur Realisierung von jenen Aufgaben, die nicht direkt mit dem Funktionieren des Konvents als einer religiösen Gemeinschaft verbunden waren (Sitz-Residenz des Ordensvorstehers, Arbeitsplatz der Zentral- und Territorialverwaltung, Ort verschiedener Zusammenkünfte mit den weltlichen Untertanen sowie der Aufnahme von fremden Gästen etc.). In diesem Bereich funktionierten auch die Kirchen und Kapellen, die sowohl von den Ordensbeamten als auch den weltlichen dienern, den Knechten bzw. Gästen benutzt wurden, d.i. von allen, die aus verschiedenen Gründen am Stundengebet und den Konventsandachten nicht teilnehmen konnten. Die neuesten Untersuchungen zu den Sitzen der Ordensvögte und -pfleger, darunter zur besagten Burg in Stuhm, weisen darauf hin, dass die in diesem Artikel geschilderte Unterscheidung des Raums und der Funktion in den besagten Objekten weniger eindeutig war. Dies ergab sich vermutlich aus einer kargen topografischen und architektonischen Form solcher Burganlagen, ihrer anderen Bestimmung und sicherlich aus der Tatsache, dass darin keine Ordenskonvente funktionierten.